Glauben und Wissen

Glauben bedarf einer gewissen Naivität. Glauben an Gott umso mehr. Was fehlt ist der Gottesbeweis. Gott wird ins Transzendente verschoben. Muss sich also nicht beweisen. Somit impliziert jedes irdische oder menschliche Problem gleichzeitig Gottes Wille oder Lösung oder was auch immer dem Interpreter in den Sinn kommt. Gott ist vielleicht eine Kraft, die Gesellschaften entstehen lässt und formt. So etwas wie schwarze Materie. Ein psychologischer Trick, um Unbekanntes abstrakt zu beantworten. Nichts lähmt Menschen mehr als unbeantwortete Frage und die Existenz des Unbekannten. Die Beschränkung Gottes Allmacht könnte auch bedeuten, dass sie in enger Verbindung mit uns Menschen koexistiert. Je mächtiger Menschen werden umso Ohnmächtiger wird Gott. Oder es gibt einen Hypergott, der Gott erschaffen hat. Die Natur unseres Universums ist, dass alles was einmal entstehen konnte, dann auch mehrmals entstehen kann. Gott als singuläres Ereignis ist entweder nicht möglich oder stünde außerhalb unserer endlichen Erfahrungswelt, unfähig einzugreifen. Gott scheint also kein allmächtiger Problemlöser und Babysitter zu sein. Wenn überhaupt ist er Initiator. Wie eine Schildkröte, die ihre Eier im Sand vergräbt und dann wieder im Meer verschwindet, frei von jeglichem Interesse, was aus ihrem Gelege wird. Aber auch das muss man glauben 😉

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