Archiv für den Monat: Januar 2011

Gott und das Ich

Ich: Gott?

Gott: Ja.

Ich: Ist das Leben eine Einbahnstraße?

Gott: Nein.

Ich: Warum?

Gott: Weil das Leben nicht nur in eine Richtung verläuft.

Ich: Aber die Zeit schreitet immer weiter voran.

Gott: Zeit schreitet nicht voran. Zeit ist.

Ich: Wie meinst du das?

Gott: Deine Vorstellung von Zeit ist eine mechanische Illusion, weil dir ein Sinnesorgan fehlt, mit welchem du Zeit empfinden kannst.

Ich: Ach, ist ja interessant.

Gott: Ja ja so ist das.

Ich: Aber es gibt doch eine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das deutet doch auf eine geradlinige Zeit hin, oder?

Gott: (lacht) Alles Quatsch. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist ein und das selbe. Man könnte es auch permanente Veränderung nennen. Für dein Bewusstsein existiert nur eine Gegenwart. Das es eine Zukunft gibt ist eine Vermutung, weil du glaubst das deine Erinnerungen die Vergangenheit darstellen. Deine Erinnerungen gehören aber der Gegenwart an. Auch ist das was du Zukunft nennst, wenn es denn eintritt nichts weiter als Gegenwart.

Ich: Leuchtet mir ein.

Gott: Freut mich.

Ich: Gott?

Gott: Ja.

Ich: Gibt es eine Alternative?

Gott: Wofür?

Ich: Na für alles.

Gott: Jepp.

Ich: Auch für dich?

Gott: Öhm, wie meinst du den das jetzt schon wieder?

Ich: Na du bist doch allmächtig.

Gott: Ja.

Ich: Dann kannst du also alles machen?

Gott: (ein wenig unsicher) Ja.

Ich: Kannst du dich auslöschen?

Gott: Nein.

Ich: Hm, dann bist du nicht allmächtig.

Gott: (staunt) Sieht ganz so aus.

Ich: Schön zu wissen, das auch du so deine Schwächen hast.

Gott: Wir haben doch alle unser Päckchen zu tragen.

Ich: Weise Worte.

Gott: (lacht wieder)

Ich: Na dann mach’s gut. Ich geh mal schlafen. Es ist schon spät.

Gott: Es ist nur Dunkel. Zeit ist relativ.

Ich: Ach Gott du weißt schon wie ich’s meine.

Gott: Träum was schönes.

Technische Toleranzen

Die einen reden von Täuschung, die anderen von künstlerischer Übertreibung, was Werbung angeht. Diese feine Kunst der Überzeugung bewegt sich haarscharf an den Grenzen technischer Toleranzen entlang, mit einer starken Neigung zum Idealismus.

In einer idealen und gerechten Welt würde das Produkt so aussehen:

keks01

Unsere dröge Realität assimiliert es und raus kommt das:

keks02

Nun kann man Quantenfluktuationen und die heisenberg’sche Unschärfe für derartig verschobenen Realitäten verantwortlich machen, aber wenn das Produkt nicht das hält, was Werbung uns verspricht ist es schnell aus und das Vertrauen verspielt. Jetzt kann nur noch Capt. Marketing zur Rettung eilen.

ImmorTall ’n‘ Coma

Die WebGames Entwickler von Armor Games haben zwei grafisch sehr schöne Spiele herausgebracht, deren spielerische Atmosphäre von dickerer Konsistenz kaum sein dürften.

immortal

ImmorTall zum warm werden ist ein Spiel welches man grundsätzlich nicht gewinnen kann. Es ist auch viel mehr ein Statemant, eine Aussage gegen den Krieg und dessen Sinnlosigkeit.

coma

Ganz anders kommt da Coma daher. Traumwandlerisch und sehr niedlich illustriert eröffnet sich eine Scheinwelt welche erst durch zügiges Rätsel raten erschlossen werden will. Die Lösungen sind nicht ganz so schwer wovon der Spaß deutlich profitiert. Leider ist dieses kleine WebGame zu schnell auch schon wieder vorbei.

Dit war ZwanzigZehn

1. Erwartungen erfüllt?
Alles Bekommender hat viel. Nichts Erwartender hat alles.

2. persönliche Erkenntnis?
Auch eine hohle Nuss macht einen Ton.

3. 2010 war gefühlt …
… so bedeutend wie ein Pfurz im Tornado.

4. die meiste Zeit habe ich …
… versucht mich von unnötiger Last zu befreien.

5. dominierend war …
… der Wunsch in den komplexen Dingen die Einfachheit zu erkennen

6. zu letzt gelacht hab ich über …
shit happens

7. größter persönlicher Fortschritt?
Ich hatte für einen Bruchteil einer Sekunde den Wunsch meinen Rechner zu entsorgen. Ich denke das ist ausbaufähig.

8. am meisten genervt hat …
… der persönliche Stillstand

9. so richtig sinnbefreit war …
… Quake Live bis drei Uhr morgens zu spielen und um 6.30 Uhr aufstehen zu müssen.

10. mehr oder weniger Zeit vertan?
2010 waren die Tage definitiv keine 24 Stunden lang. Danke Herr Einstein.

11. Schlafdefizit …
… weiter ausgebaut. Aber Wonneproppen No. II ist jede wache Minute wert.

12. persönlicher Totalausfall?
keine Ideen für Weihnachtsgrüße gehabt. Die Rübe war leer mit einem feinen, schallenden Echo in den Gehirnwindungen.

13. Dinge auf die ich gern verzichtet hätte.
offensichtliche Dummheit und kleinliches Gezänk

14. größte Herausforderung
die anfallenden 10 Stunden Arbeit eines 8-Stunden-Tages in realen 4h Elternteilzeit unterzubringen. Aber mittags Feierabend zu haben, um beim Krümmelchen zu Hause zu sein ist unschätzbar wertvoll.

15. Kreativität?
die Ideen reichen für zwei Leben … nur die Zeit nicht 😀

16. unglücklichster Moment
zuzusehen wie eine Krise die Mitarbeiterzahl auf eins reduzieren kann.

17. glücklichster Moment
die Geburt von Mittelpünktchen Nummer zwei 😀

18. zweifelhafte Tendenz
trotz gelegentlicher eigener Aktivität, kann ich in social networks nichts positives erkennen.

19. Quellen der Inspiration
dontclick.it, fontblog, designmadeingermany, netdiver, sushixav, der flix, big active usw.

20. 2011 versuche ich …
… die Abwesenheit des Seins, die Leere schlechthin zu ergründen.