Archiv für das Jahr: 2008

Krabbelkinder-Fernseh-Bier

Junge Eltern wissen ja oft nicht so genau, was ihrem kleinen Mittelpünktchen zum Abend hin so sehr quengeln lässt. Dieser Hersteller für Dinkel-Stangen redet endlich Klartext. Knabberspaß und Fernsehen zu Wein und Bier. Damit macht man jedem Windelbomber eine riesen Freude.

Babybier

Copyright © 2008 | Stephan Wentow

Setzbaum Pfingsten, oder so …

Niemand würde behaupten, dass es leicht sei, beim Pfingstbaumsetzen einen Pfingstbaum zu setzen, wenn er denn selbstredend einmal an einem traditionellen Pfingstbaum-Setzen teilgenommen hat. Wer sich noch nicht in der Realität messen möchte, versucht sein Glück eben auf großen unübersehbaren Bannern mit dem Setzen.

pfingstbaum

Copyright © 2008 | Stephan Wentow

Drucken wie Gutenberg

Stephen Fry, Regisseur, Autor, Schriftsteller und Schauspieler begab sich auf eine kleine Zeitreise in die Epoche Gutenbergs, um einmal selbst nachzuvollziehen wie es Gutenberg (um 1397 bis 1468) gelang mit den damaligen technischen Mitteln seine Erfindung, den Buchdruck mit beweglichen Lettern, umzusetzen und dabei eine über tausend Seiten umfassende Bibel perfekt zu drucken. Zur Recherche wurde auch die in Deutschland befindliche Göttinger Gutenberg-Bibel herangezogen. Der Film der BBC ist wirklich sehenswert und steht auf YouTube in sechs Teilen zur Verfügung.

Essenszeit

2010. Das Ruhr-Gebiet wird Kulturhauptstadt Europas und hat darüber hinaus den Anspruch als Metropole RUHR wegweisend für zukünftige Stadtkonzepte und urbane Räume sein zu wollen. Kunst, Kultur und Kreativität sollen die neuen Pfeiler dieser Megatrillionopolis werden. Doch wie versorgt man die visionären, kulturell aufgeschlossenen Bürger einer solch gigantischen Zukunftsvision? Man fragt natürlich die Nachbarn, ob sie mal ’n Tässchen Zucker hätten, oder so. Durch Aktionen wie „Brot statt Böller“ oder „Essen auf Rädern“ sicherlich beflügelt, erreichte mich heute prompt ein Brief, ein Hilferuf, ein Appell, wenn man so will, mit folgendem kreativen Erguss:

Essen Ruhr 2010

Der Zusatz „Kulturhauptstadt“ deutet an, dass man hier nicht das Wurstbrötchen erwartet, sondern eher ein paar leckere Hors d’oeuvre und anschließend ein Menü wat ruhig mehrere Gänge umfassen darf.

Google Text & Tabellen vs. Adobe Buzzword

Es assistiert mir der Firefox 2.0.0.12 mit deaktiviertem JavaScript, aktiviertem Pop-up-Blocker und ohne Flash-Player.

Google Text & Tabellen

Die Anmeldung

Wer hat sich eigentlich diesen Namen ausgedacht? Die Anmeldung erfolgt einfach und schnell per Online-Formular. Ohne viel Schnickschnack und als HTML-Seite. Zur Freigabe des Accounts erhalte ich Sekunden später eine E-Mail und schon kann’s los gehen.

… naja fast. Wer aus Sicherheitsgründen JavaScript deaktiviert hat, wird mit einem weißen leeren Browser belohnt. Also JavaScript aktivieren und Seite erneut laden. Und siehe da, es funktioniert.

Das Hauptfenster

Es sieht aus wie eine Dateiverwaltung. Neue Ordner und Dokumente für Texte, Tabellenkalkulation und Präsentationen werden mit wenigen Mausklicks erstellt. Google Text & Tabellen befasst sich mit dem Wesentlichen, nämlich der Arbeit des Anwenders. Die Programmoberfläche ist übersichtlich, solide und einfach zu verstehen und zu bedienen.

Dokumenten-Austausch und -Export

Damit ich nicht die ganze Arbeit allein erledige, kann ich meine Dokumente für bestimmte Personen freigeben. Die Zusammenarbeit an einem Dokument ist recht simpel. Vorausgesetzt, alle haben einen Account bei Google Text & Tabellen, werden Infos zur Freigabe von Dokumenten an die betreffenden Personen per E-Mail verschickt. Ohne Account kann man mit solch einer E-Mail nichts anfangen bzw. keine Dokumente öffnen. Dokumente lassen sich in den Formaten HTML, PDF, OpenDocument, RTF, TXT und DOC offline speichern. Leider nicht ohne Probleme mit der Formatierung.

Texte, Tabellen, Präsentationen erstellen

Das Öffnen eines neuen Dokuments erfolgt bei Google Text & Tabellen in einem neuen Tab. Darunter leidet die Ãœbersichtlichkeit, gerade wenn mehrere andere Tabs dazwischen stehen. Die Grundfunktionen der meisten Texteditoren sind gegeben. Etwas rudimentär fallen leider Angaben zu Seitenformaten aus. Eine Seitengestaltung in Bezug auf das spätere Ausgabeformat (z.B. DIN A4 PDF) ist nicht möglich. Das Programm zeigt Schwächen in der Benutzerführung. So werden bestehende Formatierungen von Schriftgröße und Textfarbe nicht in der Menüleiste hervorgehoben. Bei Stil oder Schriftart ist dies durch ein kleines Häkchen bestens gelöst. Wer HTML und CSS beherrscht, kann mittels Quelltext zusätzliche Formatierungen im Dokument vornehmen.

Problemlos ließ sich eine Tabelle aus OpenOffice importieren. Die Formatierungen wurden anstandslos übernommen. Dem Anwender stehen diverse Formeln zur Berechnung und die Ausgabe von Diagrammen zur Verfügung.

Die Präsentationen, welche ich mit Google Text & Tabellen erstellen konnte, sind recht simpel. Hier wird Folie an Folie gereiht. Texte und Bilder sind die einzigen Elemente der Gestaltung. Für geübte Redner und Gestalter von Präsentationen lassen sich damit gute Ergebnisse erzielen. Wer allerdings ohne Animationen, Sound oder Effekten bei seinen Zuhören nicht punkten kann, der wird hiermit keine Freude habe. Ein Pendant zu PowerPoint wird man hier vergeblich suchen.

Adobe Buzzword

Die Anmeldung

Ein Blick in den Quelltext der Startseite zu Adobe Buzzword wirft meine Stirn leicht in Falten. Bereits für die einfache Anmeldung ist es notwendig, dass der aktuelle Flash Player installiert ist. Zudem werden VBScript oder JavaScript als aktiviert vorausgesetzt. Anderenfalls wird man mit einem freundlichen aber bestimmten „We’re sorry, JavaScript must be enabled in order to use Buzzword.“ und „Möchten Sie Adobe Flash Player installieren?“ begrüßt. Ein bisschen viel Barriere für ein einfaches „Sign up!“.

Das Hauptfenster

Adobe Buzzword – Adobe’s Flash-basierter „word processor“. Nach der einfachen Anmeldung gelangt man zur Hauptseite. Schönes, schlichtes Design mit nur wenigen, wichtigen (etwas zu kleinen) Elementen versehen. Die dargestellte Dokumentenliste lässt sich nach bekannten Kriterien sortiert wiedergeben. Als Neuling finde ich hier erst einmal das 6-seitige „Welcome“-Dokument vor, welches ein paar Sätze zu Adobe Buzzword enthält. Leider lässt sich für Adobe Buzzword die Sprache nicht ändern. Wer unter dem Menüpunkt „Buzzword -> Settings & Preferences…“ ein Wunder erwartet, wird von der spartanischen Ausstattung schier überrascht sein.

Dokumenten-Austausch und -Export

Die Zusammenarbeit mit anderen Benutzern an einem Dokument ist recht simpel und gestaltet sich ähnlich der von Google Text & Tabellen.

Dokumente können als Word-, XML-, HTML-, RTF- oder TXT-Datei offline gespeichert werden. Leider klappt das Exportieren nicht so ohne weiteres. Auch hier gibt es Probleme mit den Textformaten. Wenn man z.B. wie ich einen eigenen Downloadmanager installiert hat, erhält man nur eine leere „ImportExport.aspx“-Datei. Die Download-Anfrage des Downloadmanagers musste erst abgebrochen werden, damit das „Speichern unter …“-Fenster meines Browsers den Download der Datei ermöglicht.

Texte erstellen

Auf der Suche nach weiteren Barrieren wird der angehende Freund des Pop-up-Blockers bereits beim Öffnen eines neuen Dokuments fündig. Firefox leistet ganze Arbeit.

Interessant ist die Möglichkeit, Seiteneinstellungen in puncto Format (z.B. DIN A4) und Seitenränder vorzunehmen. Adobe Buzzword ist aber nur ein „word processor“ und keine echte Office-Anwendung, was man deutlich merkt. Das Erstellen von Tabellenkalkulationen oder Präsentationen ist nicht möglich. Auch die Formatierung des Textes beschränkt sich auf das Wesentliche.

Datensicherheit bei Google und Adobe

Sind die Dokumente vor fremdem Zugriff auf den Servern geschützt? Das kann man nicht 100-prozentig garantieren. Die Dokumentenfreigabe per E-Mail-Benachrichtigung lief beruhigend sicher ab. Nach längerer Untätigkeit verlang Adobe Buzzword sogar ein erneutes Login. Um Datenverlusten vorzubeugen – ja auch ein Server kann attackiert oder beschädigt werden – sollte immer eine Sicherungskopie auf der lokalen Festplatte verbleiben.

Wer braucht so etwas?

Vermutlich alle diejenigen, die nicht genügend Zeit haben, Dokumente auf konventionelle Weise per E-Mail, USB-Stick oder Netzwerk auszutauschen, kein Geld für Microsoft Office ausgeben wollen oder den Download von OpenOffice scheuen.

Aber auch die geneigten Coffeeshop & WLAN-Junkies, die mal diesen und mal jenen betippbaren Untersatz zum Verfassen metropolitischer Ergüsse okkupieren, finden ausreichend Spielwiese für ihre kommunikative Kooperation.

Im Vergleich zu Microsoft Office oder OpenOffice stellen Google Text & Tabellen und Adobe Buzzword keine Alternative dar. Beide Online-Anwendungen verweigern Detailtypografie. Der Export der Dokumente erfolgt nicht ganz reibungslos. Vorausgesetzt man hat alles direkt (also kein „copy and paste“) in Google Text & Tabellen geschrieben, erzeugt dieses den übersichtlicheren HTML-Quelltext. Adobe Buzzword erzeugt standardkonform nur CSS zur Formatierung und keinen Mix aus CSS und als deprecated eingestuften Tags wie Google Text & Tabellen. Echt kriminell wird der HTML-Quelltext, wenn man aus anderen Anwendungen heraus Text kopiert. Da wird schnell mal jedes Wort x-mal formatiert.

google html-source

Das beste Ergebnis lieferte der PDF-Export von Google Text & Tabellen sowie das TXT-Dokument aus Adobe Buzzword.

Fazit

Das Gefühl an einem echten, vollwertigen Programm zur Textverarbeitung gesessen zu haben, kommt nun wirklich nicht auf. Google Text & Tabellen geht in diese Richtung, macht aber eher den Eindruck eines HTML-WYSIWYG-Editors. Adobe Buzzword ist ein verspieltes Stückchen Flash.

Ãœberzeugen konnte insgesamt lediglich die Möglichkeit der Dokumentenfreigabe, so dass mehrere Benutzer sehr zeitnah und ortsunabhängig an einer aktuellen Version arbeiten können. Dokumente mit sensiblem Inhalt würde ich dennoch nicht online erstellen. Bei Problemen mit dem Onlinezugang hat man grundsätzlich die schlechteren Karten.

Rien ne va plus