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Typografie

typos
- Abbild, Abdruck, Form

graphein
- schreiben, einritzen

Typografie ist die Lehre von der Form und Gestaltung von Schriftzeichen. Sie befasst sich mit der Darbietung von Text, einzelnen Buchstaben, der Zusammenfügung einzelner Buchstaben zu Wörtern, Wörtern zu Zeilen, von Zeilen zu Absätzen, Textblöcken und Seiten, von Seiten zu Manuskripten, zu Publikationen, zu Büchern. Die Typographie beschäftigt sich also mit den Grundelementen der Textgestaltung.

Im Folgenden möchte ich den Begriff "Die Typografie" etwas greifbarer machen und den Sinn für selbige erläutern. Um typografische Fachbegriffe zu erklären gibt es bei weitem umfangreichere und professionellere Webseiten. Einige Ausgesuchte werden von mir im Bereich "Links" nächer vorgestellt

Wirkungsgrad

Durch die Wahl einer geeigneten Schrift für eine spezielle Drucksache bleibt zwar der Informationsgehalt unverändert, jedoch lässt sich der Wirkungsgrad beträchtlich erhöhen.

Aussage

Ein geschriebenes Wort wirkt wie jede Grafik nicht nur durch seine inhaltliche Aussage sondern auch durch seine Erscheinungsform. Stimmungen und Gefühle, sowie die inhaltliche Aussage des Textes, lassen sich durch die geeignete Wahl der Schrift verstärken. Logische und ästhetische Strukturen sollen zusammenpassen, einander ergänzen, kommentieren und bespiegeln.

Schriftgestaltungsmittel

Die Schriftgestaltungsmittel sollen in Maßen eingesetzt werden, da zu viele Hervorhebungen einen Text unleserlich machen, die Übersicht verloren geht und zu viele Hervorhebungen verwirren. Außerdem nimmt die Wirkung mit der Häufigkeit der Anwendung ab. In langen Textpassagen möglichst nur zwei Schriftarten mischen. Diese sollten dann jedoch eindeutig verschieden sein.

Satzart

Blocksatz und linksbündiger Satz sind am kompaktesten und werden deshalb bei langen Texten eingesetzt. Meist wird der Blocksatz bevorzugt, da dieser am einfachsten zu formatieren ist. Wenn man hochwertige Dokumente entwerfen möchte, ist hierauf ein besonderes Augenmerk zu richten, denn der Leser empfindet beispielsweise Texte deren Layout eine treppenförmigen Randverlauf aufweisen als ermüdend und uninteressant.

Richtlinien

  • Weißraum akzeptieren, bewusst einsetzen, nicht füllen
  • Grundschrift und Akzidenzschrift eindeutig festlegen
  • zwischen Haupt-, Unter- und Zwischenüberschriften unterscheiden
  • der Schriftgrad ist nach der Wichtigkeit abzustufen
  • Satzart · linksbündig · zentriert · rechtsbündig · Blocksatz
  • für lange Textpassagen linksbündig oder Blocksatz

Layout

Layout bezeichnet die Seitengestaltung.

lay - Planung, Anordnung, Anlage, Skizze, Aufmachung, Montage aller Seitenelemente, Seitengestaltung.

Layout befasst sich mit der Handhabung und Gestaltung von:

  • Satzspiegel
  • Fließtext und dessen Positionierung auf der Seite
  • Überschriften, Fußnoten, Kolumnentitel
  • Tabellen
  • Grafiken, Fotos, Symbole, Linien

Die Positionierung der einzelnen Elemente soll hierbei den Gestaltungsraum zu einer Einheit verschmelzen lassen. Das Seitenlayout soll im gesamten Dokument einheitlich sein, so daß die Einheit des Dokuments betont und Zusammengehörigkeit der einzelnen Abschnitte und Kapitel erkannt wird.

Gestaltungsraster

Darunter versteht man ein Raster, an dem im Layoutprozess Textelemente und Bilder ausgerichtet werden. Man kann es den roten Faden der Gestaltung nennen. Nach diesem Prinzip gestaltete Dokumente wirken in ihrem Erscheinungbild deshalb besonders homogen.

Häufig Begriffe

Akzidenz

Gelegenheitsdrucksache, im Gegensatz zu periodisch erscheinenden Drucksachen.

Ausgangszeile

Letzte Zeile eines Abschnittes.

ausschiessen

Verteilung der einzelnen Druckseiten auf ganze Druckformen; Vorbereitung der Bogenmontage.

Beschnitt

Elemente, die über das Seitenformat hinausragen, nennt man auch randabfallend. Nach dem Druck, dem Falzen und Zusammentragen der bedruckten Papierbogen werden diese endgültig aufs Format geschnitten. Der Beschnitt bezeichnet jene Teile, die übers Format hinaus gestaltet werden müssen. Der normale Beschnitt bei Offsetdrucksachen beträgt 3 mm.

Blindtext

Beliebiger Text in der richtigen grafischen Aufbereitung, der dazu dient, eine Seite präsentationsfertig zu gestalten, ohne dass der richtige Text schon vorhanden ist.

Blitzer

Auffällig kleine, weisse Randzonen, die entstehen, wenn im Druck zwei Farben nicht passgenau aneinander gedruckt werden.

Cicero

Umfaßt 12 Didot-Punkt und ist heute auf 4,5 mm festgelegt.

Dickte

Gesamtbreite eines Buchstabens, inkl. eine kleine Vor- und Nachbreite, damit sich die Buchstaben nicht berühren.

Didot-Punkt

Das von dem französischen Schriftgießer Pierre Simon Fournier um 1735 erfundene Maßsystem wurde um 1785 von der Schriftgießerei Didot auf der Basis des französischen Fußes (Pied de roi = 864 Punkte) verbessert. 1879 wurde es von dem Berliner Schriftgießer Hermann Berthold auf den 2660sten Teil eines Meters festgelegt (1000 mm = 2660 Punkt, 1 mm = 2,66 Punkt, 1 Punkt = 0,376 mm, heute auf 0,375 mm abgerundet.

Durchschuss

Im Bleisatz Bezeichnung für das Blindmaterial, welches zwischen die einzelnen Zeilen von Hand «eingeschossen» wurde. Eine 10-Punkt-Schrift wurde z.B. mit 2 Punkt durchschossen. Somit betrug der Zeilenabstand 12 Punkt.

Flattersatz

Im Gegensatz zum Blocksatz sind die Zeilen frei auslaufend und der Wortzwischenraum ist konstant. Es gibt vier Arten: rechts- und linksbündig, der Mittelachsensatz (zentriert) und der freie Flattersatz. Flattersatz linksbündig ist etwa gleich gut lesbar wie Blocksatz, braucht etwa gleich viel Raum und wirkt freier.

Fleisch

Nichtdruckender Teil eines Buchstabens. Seitlicher Raumbedarf, damit sich die einzelnen Buchstaben nicht berühren.

Fliesstext

Grundtext, Lesetext in der Grundschrift, ohne Ttiel, Zwischentitel oder andere Elemente. Endlos erfasster Text.

Gemeine

Kleinbuchstaben einer Schrift (vgl. auch Minuskel).

Geviert

Früher quadratisches Ausschlussmaterial in der Kegelgrösse. Heute ein immaterielles Quadrat mit der Seitenlänge der Schriftgrösse (gesamter Platzbedarf inkl. Ober- und Unterlängen).

Grundlinie

Zuweilen gebraucht in der Bedeutung von Schriftlinie auf der alle Großbuchstaben und die Kleinbuchstaben ohne Unterlängen "stehen".

Hurenkind

Die letzte Zeile eines Absatzes am Beginn einer neuen Spalte. Für die logische Lesbarkeit keine angenehme Sache.

Kapitälchen

Grossbuchstaben in der Grösse eines Gemeinen.

Litho

Frühere Bezeichnung für einen kopierfertig gerasterten Film. Die Reproduktion stellte von einer Vorlage einen Film her, der für Offset-, Sieb-, Tief- oder für Hochdruck (Photopolymer) verwendet werden konnte. Im Farbbereich spricht man von einem Vierfarbensatz oder Farbsatz. Die ursprüngliche Bedeutung hängt mit dem Steindruck zusammen, dem Vorläufer des heutigen Offsetdruckes. Lithographie stammt aus dem Griechischen: Lithos = Stein, graphein = schreiben.

Majuskel

(lat. maiusculus = etwas größer)
Großbuchstabe, Versalbuchstabe

Minuskel

(lat. minus = kleinerer)
Ältere Bezeichnung für Kleinbuchstaben, fachsprachlich Gemeine genannt, entstanden aus der Karolingischen Minuskel.

Mittellänge

Im Bleisatz die Höhe der Kleinbuchstaben ohne Unter- und Oberlänge; international und im Computersatz x-Höhe.

Oberlänge

der über die Mittellänge nach oben ragende Teil eines Buchstabens

Punkt

Typografisches Maßsystem. In Europa: 1 Didot-Punkt = 0,376065mm, 1m = 2660 Punkt. Abkürzung p, pt. 12 Punkt = 1 Cicero. In den USA: 1Pica = 12 points, 1 point = 0,3514598 mm. Der PostScript-Point ist nochmals eine andere Grösse. Er teilt den Inch in 72 PostScript-Points ein. 1 PostScript-Point = 0,35778 mm.

Punzen

Der nichtdruckende Innenraum eines Buchstabens. Die Punzenbreite des kleinen n dient als Anhaltspunkt für den Wortzwischenraum. Der druckende Teil heisst Schriftbild. Die Vor- und Nachbreite ausserhalb des Schriftbildes wird nicht zum Punzen gezählt.

Schriftfamilie

Eine Schrift, die aus mehreren Schnitten besteht, z.B. light, roman, bold, black und alle noch italic.

Schriftklassifikation

Ordnung und Einteilung der Schriften in elf Gruppen nach DIN 16518. Vor allem geschichtlich-formal orientiert.
  • Venezianische Renaissance-Antiqua
  • Französische Renaissance-Antiqua
  • Barock-Antiqua
  • Klassizistische Antiqua
  • Serifenbetonte Linearantiqua
  • Serifenlose Linearantiqua
  • Antiquavarianten
  • Schreibschriften
  • Handschriftliche Antiqua
  • Gebrochene Schriften
  • Fremde Schriften

Serifen

An-, Ab- und Endstriche, mit denen die Buchstaben beginnen oder abschließen, sowie die „Füßchen“, auf denen sie stehen.

Schusterjunge

Die erste Zeile eines Absatzes am Schluss einer Spalte.

Sperren

Wesentliches Vergrössern der Buchstabenzwischenräume. Wenn die Zwischenräume nur wenig vergrössert werden, spricht man von Spationieren.

unterschneiden

Eine einzelne Buchstabenkombination enger halten.

Versalausgleich

Die Weissräume von Versalbuchstaben harmonisch-optisch einander angleichen

Versalhöhe

Höhe des Buchstaben H von der Grundlinie bis zur oberen Strichbegrenzung.

Erstellt am 22. April 2008

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